Ferien und Ausstellung im Kulturdenkmal
Das Centro Giacometti ist nur wenige Schritte von einem grossen Ziel entfernt: Der Kauf und der Umbau eines Teils der Wohnung von Augusto Giacometti im ersten Stock seines Geburtshauses sowie die Realisierung einer Ausstellung in den ursprünglich erhaltenen Kellerräumen im Erdgeschoss. Dem Grundbuchamt wurden die Eckdaten für den Kaufvertrag übermittelt, damit ein Kaufvertragsentwurf ausgearbeitet wird.
Grossartiges Angebot für Gäste des Bergells und des Engadins
Feriengäste werden in Stampa die Gelegenheit haben, dort schlafen zu können, wo Augusto Giacometti (der derzeit in Zürich mit seiner Blüemlihalle für Furore sorgt) geboren ist; und gemütliche Abendstunden in jener holzgetäferten Stube zu verbringen, wo die Familie die Abende verbrachte. Die Decke der Stube ist mit einer kleinen dekorativen Malerei verzieht, die Augustos Onkel Zaccaria gemalt hatte. Im Jahr 1934 erinnerte sich Augusto: «Ich freue mich so wie damals in Stampa, als ich unseren Ofen in der Stube anstreichen durfte. Ich habe damals, aus Aufregung, fast die ganze Nacht vorher nicht geschlafen. Dann den Pinsel so nass genommen, so voller Farbe, dass das Öl heruntergeflossen ist und der Boden des Zimmers grosse Ölflecken bekommen hat. Ich war fest davon überzeugt, die Mauer freue sich darüber, so viel Öl zu bekommen. Sie sauge das Öl ein.»
Die Deckenmalerei Zaccaria Giacomettis im der Stube Augustos
Stampa ist für Gäste nicht nur im Sommer als Startpunkt für den bekannten Fussweg nach Soglio attraktiv, sondern auch zu Ostern (mit dem Kulturprogramm ARTipasto), im Juni mit den Anlässen im Rahmen des Festival da Jazz St. Moritz und von Open Doors Engadin und im Oktober zum Bergeller Kastanienfestival.
Restaurierungsprojekt der Wohnung im ersten Stock
Die Zweizimmerwohnung im ersten Stock soll sanft saniert und restauriert werden. Hauptaugenmerk dient dabei dem Erhalt der historischen Bausubstanz in Kombination mit zeitgemässen Eingriffen. Die grössten Eingriffe sind der Einbau einer Nasszelle und die neue Küche, die neu einen direkten Aussenzugang haben soll. Die prägenden Holzstuben sollen komplett erhalten und aufgewertet werden. Die Einrichtung soll funktional sein, eine Kombination aus historischen Möbeln und moderner Ausstattung. Im Aussenbereich mit süd-west-Ausrichtung soll eine Aufenthaltsmöglichkeit enstehen. Von der grossräumigen Terrasse aus blickt man nach Westen zu den beeindruckenden Berge der Adula-Kette hinter Chiavenna, zum Horizont, das Dutzendfach von den Giacometti-Malern dargestellt wurde (und einmal von Giovanni Segantini).
Umbauplan der Wohnung Augustos (Architekturbüro Iseppi und Ganzoni, Thusis)
Die Gäste von Augustos Wohnung erhalten exklusiv die Möglichkeit, die Ausstellung ganz für sich selbst, nach der offiziellen Öffnungszeit, zu besuchen. Auch können sie sich im Salone Giacometti abends Filme über die Giacomettis anschauen und den Abend zusammen mit heutigen Vertretern der Familie Giacometti an der gemütlichen Bar mit Musik ausklingen lassen.
Ausstellungskonzept für die Kellerräume im Erdgeschoss
In den drei, ursprünglich und gut erhaltenen Kellerräumen im Erdgeschoss (ebenerdig zugänglich, 105 m2), dort wo früher Waren zwischengelagert wurden und Tragtiere entlang des Weges von Chiavenna ins Engadin die Nacht verbrachten, wird das Leben und das Werk Augusto Giacomettis inszeniert und die Biografie Zaccaria Giacomettis vorgestellt.
Im länglichen Hauptkeller stehen verschiedenen Inseln entlang eines mit Rohholz gebauten Rollstuhl-gängigen Weges. Hier werden die wichtigsten Etappen von Augustos Leben nachempfunden und bedeutsame Ellemente seines Fühlens und Denkens präsentiert, wobei einige der Inseln variabel sind und neue Themen in regelmässigen Abständen erneuert werden. Dazu dient die im Jahr 2022 von Marco Giacometti verfasste, ausführliche Biografie sowie das Catalogue raisonné von 2023 des SIK-ISEA (Autoren Michael Egli, Denise Frey und Beat Stutzer). Ein vorhandener, grosser Holzklotz, der früher Metzgerarbeiten diente, symbolisiert die starke Verwurzelung Augustos mit seinem Heimatdorf.
Der Hauptkeller in Augustos Elternhaus, in dem die Ausstellung über sein Leben gezeigt werden wird
Im hinteren Nebenkeller wird Augustos Werk mittels farbiger Projektion in eindrücklicher Weise gezeigt: das freie Schaffen und das Auftragswerk. Auch hier gilt der Ansatz der ständigen Ergänzung: ein Kapitel folgt auf den nächsten.
Im vorderen Nebenkeller, dort, wo ein grosser Steintisch steht, entsteht Schritt für Schritt ein von Augusto entworfenes, jedoch nie fertiggestelltes Mosaik: die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, sich selbst an diesem kreativen Projekt zu beteiligen und farbige Steinchen zu platzieren (einige der farbigen Mosaiksteine werden an speziell dazu organisierten Exkursionen in den Bergeller Bergen gesammelt). Der Projektstand wird in sozialen Medien vorgestellt.
Daneben wird die Biografie des bedeutenden Staatsrechtslehrer Zaccaria Giacometti vorgestellt. Dazu dient die im Jahr 2014 von Prof. Andreas Kley verfasste, ausführliche Biografie.