Wir alle kennen die dünnen, langgezogenen Skulpturen von Alberto Giacometti, der in Borgonovo zur Welt kam, in Stampa und Maloja aufwuchs und 1922 zum Wahlpariser wurde. Aus Frankreich schrieb er im Juli 1931 dem Freund Christoph Bernoulli: "In 10 Tagen kehre ich heim". Das Bergell, das Alberto regelmässig besuchte, blieb sein Zuhause.
Stampa und das Bergell bildeten den fortwährenden und verbindenden Bezugspunkt für vier der bedeutendsten Schweizer Künstler: Giovanni, Augusto, Alberto und Diego Giacometti. Wie kam es aber dazu, dass dieses Bergtal zum Ursprung einer ganzen Künstlerfamilie wurde? Mehrere Faktoren spielten eine Rolle: ein besonderes familiäres Umfeld, die kulturelle Öffnung und Flexibilität sowie den starken Bezug zur Bildung und Jugendförderung. Dazu kommen die einzelnen, beeindruckenden persönlichen Lebensläufe und die Kindeseindrücke in der kargen Bergeller Gebirgslandschaft.
"Von diesem Tal stammt die Gedankenwelt des gesamten Werkes Albertos: es ist wichtig, sich daran zu erinnern"
Véronique Wiesinger, ehemalige Direktorin der Fondation Alberto et Annette Giacometti, 17. November 2010
Zweck des Sentiero Giacometti, der von Borgonovo und San Giorgio nach Samarovan, Coltura, San Pietro, Palü und Stampa führt, ist es, Sie zu den eindrucksvollen Orten der Künstler und ihrer Familien zu führen. Lassen Sie sich von dieser kleinen Welt mit ihren Geschichten und Umständen verführen, die so bedeutsam für die Kunst des 20. Jahrhunderts weit über die Landesgrenzen waren.