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Giacometti-Elternhaus in Stampa: Stiftungsrat stellt die Weichen neu

Am 15. Januar 2025 traf sich der Stiftungsrat der Fondazione Centro Giacometti zu seiner ersten Besprechung des Jahres 2025 in Zürich. Gegenstand der Besprechung war eine Analyse zum Stand des Projektes «Kauf und Restaurierung einer Ferienwohnung im Elternhaus von Augusto und Zaccaria Giacometti in Stampa». Er hat zur Kenntnis genommen, dass die Finanzierungsbemühungen dieses insgesamt rund 500'000 CHF teuren Vorhabens bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Dies ist womöglich auf die Konkurrenzierung im hart umkämpften Ferienwohnungsmarkt in der Region zurückzuführen.

Weil sich die Finanzierung der Restaurierung einer stiftungseigenen Ferienwohnung im Augusto-Giacometti-Haus in Stampa als äusserst schwierig erwiesen hat, entschied der Stiftungsrat deshalb, dieses Projekt zurückzustellen und stattdessen in erster Priorität die Realisierung der biografischen Ausstellung in den Kellerräumen des Giacometti-Hauses umzusetzen. Der Stiftungsrat hat an seiner Sitzung also aufgrund einer Evaluierung auf der Grundlage eines Einladungsverfahrens eine Szenografie-Firma ausgewählt, mit der das Centro Giacometti die neue Dauerausstellung in Stampa realisieren möchte.

Zwei Cousins aus Stampa brillieren in Zürich

Im Zentrum der biografischen Ausstellung steht dabei die Auseinandersetzung mit Raum (ursprünglich erhaltene, denkmalgeschützte Kellerräume in einer ehemaligen Sust der Familie Stampa aus dem 17. Jahrhunderts) und Inhalt: die Biografie zweier in Zürich zwischen 1915 und 1960 extrem erfolgreichen Cousins, die beide in eben diesem ehemaligen Stampa-Haus in Stampa geboren sind.

Augusto und Zaccaria Giacometti werden die Besucher in ihrem Elternhaus in Stampa begrüssen und sie entlang einer Steginstallation mit selbstleuchtenden Inselelementen sowie immersiv gestalteten Räumen führen. Die Dauerausstellung wird die Lebensstationen, die Ansichten, die Positionen und das Werk der beiden Giacometti-Persönlichkeiten erzählen: Augusto lebte und wirkte von 1915 bis 1947 in Zürich und erwarb sich dort ein hohes Ansehen als Künstler und Kunstpolitiker. Zaccaria kam im Jahr 1916 ebenfalls nach Zürich, wo er 1919 doktorierte, 1924 habilitierte und von 1927 bis 1960 an der Universität Zürich als engagierter Staatsrechtslehrer wirkte; in den Jahren 1954 bis 1956 amtete Zaccaria, der mehrmals für Giovanni und Alberto Giacometti posiert hatte, als Rektor. Beide Persönlichkeiten fanden ihre letzte Ruhe im Friedhof ihres Heimatdorfes.

Der Stiftungsrat des Centro Giacometti freut sich, das spannende Ausstellungsprojekt aufgleisen zu dürfen. In den dunklen Kellern von Stampa wird ein Licht geworfen auf zwei Cousins, die gleichermassen im Bergell wie auch in der Limmatstadt tiefe Spuren hinterlassen haben.

Marco Giacometti, Präsident des Stiftungsrates

 

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