Für Alberto Giacometti begann Ende 1937 in Paris eine rund zehnjährige Schaffenskrise, die seinen gesamten Aufenthalt in der Schweiz während des Krieges von 1942 bis 1945 begleitete. In diesen Jahren entstanden extrem verkleinerten Büsten und Figuren – fragile Werke, die wie verdichtete Gedanken über die Vergänglichkeit wirken. Die Ausstellung dokumentarische Ausstellung im Centro Giacometti geht der Frage nach dem Ursprung der winzigen Skulpturen Giacomettis nach. Was ökonomisch als verlorene Dekade erschien, erwies sich künstlerisch als Fundament für eine der bedeutendsten Werkgruppen der Moderne.
Im ersten Teil der Ausstellung werden die biografischen Gegebenheiten und das künstlerische Schaffen Giacomettis in der fraglichen Zeit nebeneinandergestellt. Im zweiten Teil wird Giacomettis Schaffen psychoanalytisch interpretiert. Durch die Berücksichtigung von neu verfügbarer Korrespondenz kommt diese Studie zu neuen Einblicken und Hypothesen und zu teilweise anderen Interpretationen als die derzeit geltenden.
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