Das Centro Giacometti feiert 2026 ein besonderes Giacometti-Jahr
Im Jahr 2026 begeht das Centro Giacometti in Stampa ein doppeltes Jubiläum: den 125. Geburtstag und den 60. Todestag des Künstlers Alberto Giacometti. Aus diesem Anlass organisiert das Centro über das ganze Jahr hinweg eine Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen, die verschiedene Facetten des Künstlers und seines kulturellen Umfelds beleuchten.
Die erste Veranstaltung findet am 11. Januar 2026 um 16.00 Uhr statt – genau sechzig Jahre nach Giacomettis Tod. Gezeigt wird die italienische Fassung des Dokumentarfilms von Charles de Lartigue aus dem Jahr 2026, "Alberto Giacometti, Meister des Blickes". Im Salone Giacometti folgen weitere Höhepunkte, darunter das Konzert am 15. August mit Katrin Gruber (Violine) und Tobias Zerlang-Rösch (Gitarre). Die musikalische Darbietung wird in vier Phasen von einem Apéro riche begleitet – ein sinnliches Zusammenspiel von Musik und Genuss. Am 4. September stellt Prof. Ralf Frisch sein neues Buch vor, in dem er einen theologischen Blick auf Alberto Giacometti wirft und neue Perspektiven auf dessen Werk eröffnet.
Ein zentrales Ereignis des Jubiläumsjahres bildet das internationale Symposium „Alberto Giacometti: Schweizer und italienische Wege“. Forschende, Kuratorinnen und Psychoanalytiker werden dort Giacomettis enge Verbindung zu seiner Heimat Bergell sowie zu den italienischen Kulturräumen beleuchten, die ihn prägten. Im Fokus steht der „Bergeller Giacometti“ – der Künstler, der in einem Schweizer Bergtal aufwuchs, das kulturell eng mit der Lombardei verbunden ist.
Das Centro Giacometti möchte mit diesem Projekt Giacomettis Leben und Erlebnisse aus einer territorialen Perspektive erfahrbar machen – ausgehend von Stampa, dem Bergell und den italienischen Wegen, die Giacometti ab 1955 vertiefte. Seine Kunst wurzelt gleichermassen im Pariser Existenzialismus wie in der Berglandschaft seiner Schweizer Heimat.
Ziel des Symposiums ist es, Fachleute, Einheimische und Kulturinteressierte in Stampa zusammenzubringen, um gemeinsam über Alberto Giacometti zu sprechen. Diese Veranstaltung stellt eine Premiere für das Thema dar – sowohl für das Bergell als auch für die Schweiz.
In Zusammenarbeit mit der Biennale Bregaglia wird am Samstag, dem 11. Juli 2026, eine begleitende Diskussionsveranstaltung stattfinden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kuratorin Anna Redaelli und der Künstler Simone Berti, die Giacomettis Werk und Einfluss in einen zeitgenössischen Kontext stellen werden.
Hochkarätige Fachleute und vielfältiges Programm im Giacometti-Jahr 2026
Die eingeladenen Expertinnen und Experten, die am 11. und 12. Juli 2026 in Stampa erwartet werden, sind von unbestrittener internationaler Bedeutung.
• Tobia Bezzola, Direktor des Museo d’arte della Svizzera italiana (MASI) in Lugano, arbeitete zuvor am Kunsthaus Zürich und war bereits 2001 an der Realisierung einer grossen Retrospektive zu Alberto Giacometti beteiligt.
• Paul Müller gilt als ausgewiesener Kenner von Giovanni Giacometti und trug wesentlich zur Ausstellung über den jungen Giacometti bei, die vor zwei Jahren in Chur gezeigt wurde.
• Joanna Fiduccia, Professorin in den USA, arbeitet derzeit an einem Buch über Giacomettis 1930er Jahre.
• Virginia Marano, Mitglied des Stiftungsrats des Centro Giacometti, ist Kunsthistorikerin und Kuratorin.
• Laurie Bischoff hat ihre Doktorarbeit an der Universität Genf abgeschlossen, die sich mit den Ereignissen im Jahr nach Giacomettis Tod befasst.
• Eugenia Ingenito von der Universität Salerno hat sich mit Giacomettis römischen und neapolitanischen Wegen im Jahr 1921 auseinandergesetzt. Sie wurde kürzlich mit einem dreijährigen Doktorandenstipendium in gemeinsamer Betreuung der Universität Salerno und der Université Bourgogne Europe in Dijon ausgezeichnet.
• Matthias Oppermann, Kenner der Region, wird über die Steine und Felsen von Stampa sowie über Giacomettis besonderes Verhältnis zu ihnen sprechen.
• Andreas Kley von der Universität Zürich widmet sich der Familie Giacometti und den Beziehungen zu Zaccaria Giacometti.
Die Veranstaltung wird durch eine simultane Übersetzung vom Deutschen ins Italienische begleitet, ausgeführt vom professionellen Dolmetscher Marco Papa.
Ausstellungen im Centro Giacometti 2026
Im Laufe des Jahres 2026 präsentiert das Centro Giacometti mehrere dokumentarische Ausstellungen zu Alberto Giacometti.
Eine Fotodokumentation wird Alberto Giacometti im Kontext des Bergells, insbesondere in Stampa und Capolago, zeigen und sich in vier thematische Kapitel gliedern.
Eine Video-Installation, realisiert in Zusammenarbeit mit Fernando Tiberini, führt das Publikum in die Welt der Familie Giacometti ein. Im Film beantwortet Marco Giacometti häufig gestellte Fragen, die ihm in den letzten Jahren zum Thema gestellt wurden.
Darüber hinaus wird Laurie Bischoff eine Ausstellung präsentieren, die den Zeitraum unmittelbar nach Alberto Giacomettis Tod beleuchtet.
Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Sondrio
Im November 2026 wird – in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Sondrio – ein Theaterstück über Alberto Giacometti auf die Bühne gebracht. Das Stück stammt von dem polnischen Regisseur und Dramatiker Marek Kedzierski und wird von den Schauspielerinnen Stefania Casini und Astra Lanz interpretiert.
So setzt sich das Centro Giacometti gemeinsam mit zahlreichen Institutionen und engagierten Persönlichkeiten dafür ein, dem berühmtesten Mitglied der Familie Giacometti anlässlich seines 125. Geburtstags die gebührende Ehre zu erweisen.
Das Kulturprogramm des Centro Giacometti geniesst die Unterstützung von:

